Prot. Kirchengemeinde Landstuhl-Atzel
Prot. Kirchengemeinde Landstuhl-Atzel

Kurze Vorstellung unseres Praktikanten

Herr Maximilian Kölsch, 24 Jahre alt und Theologiestudent im 9. Semester, macht zur Zeit in unserer Kirchengemeinde ein Praktikum und sollte eigentlich an diesem Sonntag zum Abschluss seines Praktikums im Gottesdienst die Predigt halten.

 

Da dies nicht möglich ist, haben wir seine Predigt hier auf die Internetseite gesetzt, sowohl zum lesen, als auch als mp3 file zum abhören.

Sonntag Lätare - 22. März

Wochenspruch für diese Woche

 

Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein, wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.      Joh. 12,24

Sonntagspsalm

 

Wie lieblich sind deine Wohnungen, HERR Zebaoth!

Meine Seele verlangt und sehnt sich nach den Vorhöfen des HERRN;

mein Leib und Seele freuen sich in dem lebendigen Gott.

Der Vogel hat ein Haus gefunden und die Schwalbe ein Nest für ihre Jungen – deine Altäre, HERR Zebaoth, mein König und mein Gott.

 

Wohl denen, die in deinem Hause wohnen; die loben dich immerdar.

Wohl den Menschen, die dich für ihre Stärke halten und von Herzen dir nachwandeln!

Wenn sie durchs dürre Tal ziehen,

wird es ihnen zum Quellgrund, und Frühregen hüllt es in Segen.

Sie gehen von einer Kraft zur andern und schauen den wahren Gott in Zion.

 

HERR, Gott Zebaoth, höre mein Gebet; vernimm es, Gott Jakobs!

Gott, unser Schild, schaue doch; sieh an das Antlitz deines Gesalbten!

Denn ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser als sonst tausend.

Ich will lieber die Tür hüten in meines Gottes Hause als wohnen in den Zelten der Frevler.

Denn Gott der HERR ist Sonne und Schild; der HERR gibt Gnade und Ehre.

Er wird kein Gutes mangeln lassen den Frommen.

HERR Zebaoth, wohl dem Menschen, der sich auf dich verlässt!

Die Lesung des Sonntags aus dem 2. Brief des Paulus an die Korinther, Kapitel 1,3-7

Lob Gottes für Trost in Bedrängnis (Lutherbibel)


Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes, der uns tröstet in aller unserer Bedrängnis, damit wir auch trösten können, die in allerlei Bedrängnis sind, mit dem Trost, mit dem wir selber getröstet werden von Gott.

 

Denn wie die Leiden Christi reichlich über uns kommen, so werden wir auch reichlich getröstet durch Christus. Werden wir aber bedrängt, so geschieht es euch zu Trost und Heil; werden wir getröstet, so geschieht es euch zum Trost, der sich wirksam erweist, wenn ihr mit Geduld dieselben Leiden ertragt, die auch wir leiden. Und unsre Hoffnung steht fest für euch, weil wir wissen: Wie ihr an den Leiden teilhabt, so habt ihr auch am Trost teil.

 

Vielleicht ist für manchen die folgende Übersetzung leichter zu verstehen.

 

Trost und Ermutigung auch in größten Schwierigkeiten (Neue Genfer Übersetzung)


Gepriesen sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus! Denn er ist ein Vater, der sich erbarmt, und ein Gott, der auf jede erdenkliche Weise tröstet und ermutigt.

 

In allen unseren Nöten kommt er uns mit Trost und Ermutigung zu Hilfe, und deshalb können wir dann auch anderen Mut machen, die sich ebenfalls in irgendeiner Not befinden: Wir geben ihnen den Trost und die Ermutigung weiter, die wir selbst von Gott bekommen. Genauso nämlich, wie wir in ganz besonderem Maß an den Leiden von Christus teilhaben, erleben wir durch Christus auch Trost und Ermutigung in ganz besonderem Maß.

 

Wenn wir also Nöte durchmachen, geschieht das, damit ihr die mutmachende und rettende Kraft Gottes erlebt. Und wenn wir getröstet und ermutigt werden, bedeutet das auch für euch Trost und Ermutigung; es hilft euch, standhaft die gleichen Leiden zu ertragen wie wir

 

Deshalb sind wir voll Hoffnung und Zuversicht, wenn wir an euch denken, denn wir wissen: Genauso, wie ihr an den Nöten teilhabt, habt ihr auch an dem Trost und der Ermutigung teil.

Die Predigt zum zuhören

Predigt zum Sonntag Lätare von Maximilian Kölsch
Predigt zu Johannes 12,20-26 2.0.mp3
MP3-Audiodatei [23.5 MB]

Die Predigt zum lesen

Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus. Amen.

 

Liebe Gemeinde,

heute ist der Sonntag Laetare, der Freudensonntag mitten in der Passionszeit. Wir sollen uns über das freuen, was da kommt. Der heutige Predigttext deutet diese Verheißung schon an, denn im 12. Kapitel des Johannesevangeliums, in den Versen 20 bis 26, heißt es:

 

Lesung Johannes 12, 20-26:

20 Es waren aber einige Griechen unter denen, die heraufgekommen waren, um anzubeten auf dem Fest. 21 Die traten zu Philippus, der aus Betsaida in Galiläa war, und baten ihn und sprachen: Herr, wir wollen Jesus sehen. 22 Philippus kommt und sagt es Andreas, und Andreas und Philippus sagen's Jesus. 23 Jesus aber antwortete ihnen und sprach: Die Stunde ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht werde. 24 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht. 25 Wer sein Leben lieb hat, der verliert es; und wer sein Leben auf dieser Welt hasst, der wird's bewahren zum ewigen Leben. 26 Wer mir dienen will, der folge mir nach; und wo ich bin, da soll mein Diener auch sein. Und wer mir dienen wird, den wird mein Vater ehren.

 

Wir befinden uns also in folgender Situation: Jesus ist in Jerusalem und wird dort mit Palmzweigen jubelnd empfangen. Vor Ort sind auch ein paar jüdische Gelehrte, die Pharisäer, die Jesus Auftritt kritisch sehen. Sie erkennen aber auch, dass sie nichts gegen ihn oder seine Lehren machen können. „Alle Welt läuft ihm nach“, sagen sie im vorherigen Vers, fast schon resignierend. Und es kommt wirklich alle Welt zu Jesus und folgt ihm nach. Im Predigttext wird beschrieben, dass einige Griechen zu Jesus kommen wollen. Griechen in Jerusalem, Heiden unter Juden. Und ausgerechnet diese Menschen wollen zu Jesus. Und dieser weist sie nicht ab. Er spricht zu der Menge und alle Menschen, ob Jude oder Grieche, Sklave oder Freier, Mann oder Frau können ihm zuhören.

 

Später, nach Jesu Tod und Auferstehung und nach der Gründung der ersten Gemeinden wird genau das zum Streitpunkt zwischen Paulus und Petrus in Antiochia. So beschreibt es Paulus in seinem Brief an die Gemeinden in Galatien. Wie geht man mit den Menschen um, die nicht in das typische Bild der beginnenden christlichen Gemeinden passen, die keine jüdischen Wurzeln haben? Besonders wird hier auf die Griechen geschaut, Heiden, die sich zum Christentum bekennen wollen. Das große Problem für Petrus ist, dass diese nicht beschnitten, also keine Juden sind. Für ihn sind die Beschneidung und das Einhalten der Gesetze der Tora elementare Bestandteile, um überhaupt dem Christentum beitreten zu können. Das geht sogar so weit, dass er nicht öffentlich mit den Heidenchristen zusammen essen möchte. Für Paulus ist das unverständlich. Für ihn sind allein der Glaube an Gott und an Jesus Voraussetzung, um zur christlichen Gemeinschaft dazuzugehören. „Denn ihr seid alle durch den Glauben Kinder Gottes in Christus Jesus“, so schreibt er es im dritten Kapitel des Galaterbriefes, vor seinen berühmten Worten in Galater 3,28, dass hier weder Jude noch Grieche, Sklave noch Freier, Mann noch Frau ist, denn alle sind eins in Christus.

 

Und diese Haltung wird zu seinem Leitmotto auf seinen Reisen als Heidenmissionar. Zwischen Petrus und Paulus entbrennt deshalb ein heftiger Streit. Paulus tritt zu Petrus und sagt zu ihm vor versammelter Mannschaft, dass wir durch die Werke des Gesetzes nicht gerecht werden können. Das können wir nur allein durch den Glauben an Gott und an Jesus Christus. Das Gesetz wurde durch Jesus selbst abgelöst. Deshalb können alle Menschen in die Glaubensgemeinschaft der Christen eintreten, ohne sich vorher beschneiden zu lassen oder alle Gesetze genau befolgt zu haben.

 

 Wie wir im Predigttext gehört haben, hat Jesus die heidnischen Griechen nicht abgewiesen und auch Paulus verwehrt ihnen nicht den Zugang zum Christentum. Jeder der möchte darf Teil der Gemeinschaft sein, ohne Vorbedingung, ohne das Einhalten von Gesetzen und so weiter. Jeder Mensch wird angenommen. Und das alles ermöglicht uns Jesus, der dafür leiden und sterben musste. Durch den Tod und die Auferstehung Christi wird diese Botschaft in alle Welt getragen. Nehmt einander in bedingungsloser Liebe und in bedingungslosem Vertrauen an. Jesus ist das Weizenkorn, welches in der Erde erstirbt, um danach reichliche Frucht zu tragen. Durch seine Hingabe dürfen wir uns auf das freuen, was da kommt.

Doch trotz der Freude über diese Botschaft schwingt noch etwas anderes im Predigttext mit, etwas was mir zu denken gibt. „Wer sein Leben lieb hat, der verliert es; und wer sein Leben auf dieser Welt hasst, der wirds bewahren zum ewigen Leben.“, so heißt es in Vers 25.

Liebe Gemeinde, ehrlich gesagt ist mir diese Stelle von Anfang an aufgefallen, hat mich sogar gestört. Was sagt Jesus da zu den Menschen? Wer sein Leben liebt, wird es verlieren? Mein erster Gedanke dazu war: „Heißt das, dass ich mein Leben nicht gern haben darf? Heißt das, nur wenn es mir schlecht geht und ich mein ganzes Leben hasse, wenn nichts läuft, kann ich Jesus nachfolgen?“ Mein Ziel nach dem Studium ist für mich klar. Nach meinem Examen und dem Vikariat möchte ich gerne in einer Gemeinde arbeiten, um dort auf die unterschiedlichsten Menschen zu treffen, mit ihnen zusammen zu arbeiten und ihnen einen Ort zu geben, an dem sie sich entfalten können. Doch wenn ich mein Leben hasse, wenn jeder sein Leben hassen soll, kann ich doch nicht vernünftig daran arbeiten, oder? In meinem Leben gibt es oft Momente, in denen ich verzweifle, die mir ausweglos erscheinen und in denen ich mein Leben ganz und gar nicht liebe.

 

An solchen Tagen des Zweifels drehen sich meine Gedanken oft im Kreis und ich bekomme nichts Produktives zustande. Sei es für mein Studium, in der Gemeindearbeit oder auch in der Zeit mit Freunden oder der Familie, nichts klappt. Und dann soll ich Jesus dienen, wenn ich noch nicht einmal mein Leben auf die Reihe bekomme? Das wird er doch kaum wollen. Wenn ich mit mir selbst im Reinen bin, ich zufrieden mit mir und meinem Leben bin, auch wenn es hier und da ein paar Macken gibt, dann kann ich Menschen aufgeschlossen begegnen, kann Projekte, die anstehen oder geplant sind mutig angehen. Ich kann das erfüllen, was Jesus als das höchste Gebot bezeichnet, dann kann ich Menschen mit Liebe begegnen. Und wenn man das macht, kann es mir auch gelingen, Menschen dazu zu ermutigen, dass sie ihren Mitmenschen ebenfalls mit Nächstenliebe begegnen können. Dann kann ich Jesus dienen und ihm folgen. Dann ist mein Leben doch lebenswert.

 

Aber warum sagt Jesus das? Schaut man in den griechischen Ursprungstext, so fällt auf, dass sich hier zwei Arten von Leben gegenüberstehen. Zum einen ψυχη (Psysche) und zum anderen ζώη (Zoe), beides im Deutschen nur mit Leben übersetzt. Mit ψυχη wird normalerweise die Seele bezeichnet, doch hat das Wort viele weitere Bedeutungen und kann eben auch Leben bedeuten. Gemeint ist damit das äußerlich-irdische Leben. Es ist ein Leben, welches den Mächten dieser Welt ausgesetzt ist. Darin ist keine Nächstenliebe enthalten, jeder ist sich selbst der Nächste, der Stärkere wird am meisten profitieren. Genau dieses Leben soll gehasst und nicht geliebt werden. Ζώη hingegen steht für das ewige Leben, welches uns versprochen ist. Es ist ein Leben bei Gott, ein Leben, in dem Liebe, Nähe und Vertrauen ganz zentral im Mittelpunkt stehen.

 

Also sagt Jesus eigentlich: „Wer das kalte, hartherzige Leben hasst, dem wird das ewige Leben gegeben.“ Wer nicht auf seine Nächsten achtet, wer anderen nur schaden will, um sich selbst zu bereichern und wer dieses Leben liebt, der wird es verlieren. Jesus möchte nicht, dass wir uns völlig von der Welt und unserem Leben abwenden. Er selbst hat das auch nicht getan. Er lässt alle Menschen zu sich kommen, nimmt sich ihrer an, wendet sich ihnen zu, egal ob Juden oder Griechen. Dafür ist Jesus gestorben. Deshalb dürfen wir uns in dieser Leidenszeit freuen. Jesus macht sich auf den Weg, die unbarmherzigen Regeln dieser Welt zu überwinden, damit wir in Liebe miteinander leben können. „Wer mir dienen will, der folge mir nach.“, heißt es im Predigttext. Befolgen wir Jesu Rat, so können wir das ζώη, das „gute“ Leben, schon heute erfahren. Nehmen wir uns in unserer Verschiedenheit an und helfen uns gegenseitig, das Leben lebenswert zu gestalten, dann befinden wir uns schon auf dem richtigen Weg. Somit hat das Weizenkorn, welches zuerst sterben musste, wahrlich viel Frucht gebracht!

 

Amen.

Segen

Es segnet und behütet Dich Gott der Allmächtige und Barmherzige, der da ist und der da war und der da kommt.

Amen.

Jahreslosung 2024

Acryl von U. Wilke-Müller © GemeindebriefDruckerei.de

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